Es gibt Bedarf
Fast täglich erreichen uns Informationen, welcher Inhaber bzw. Geschäftsführende Gesellschafter
- sich demnächst in den Ruhestand verabschieden will und über eine Nachfolgeregelung nachdenkt,
- sein Unternehmen verkaufen will,
- keine oder keine geeigneten Kinder für die Unternehmernachfolge hat oder
- Kinder hat, für die eine Nachfolge zu früh kommt, so dass eine „Überbrückungslösung" bzw. ein Interims-Management erforderlich werden.
Das Beste wird unter der Hand vergeben
Haben Sie sich schon einmal für den Kauf von Wohnungen oder Häusern interessiert? Falls ja, dann haben Sie sicherlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass Angebote, die man im öffentlich zugänglichen Markt – also über Anzeigen und Immobilienportale findet – eher zu der Kategorie „schwer verkäuflich" zählen. Die „guten" Objekte scheinen unter der Hand wegzugehen: Da kannte jemand jemanden …
Sucht man nach einem Unternehmen, bei dem man einsteigen bzw. sich beteiligen kann, macht man ähnliche Erfahrungen – allerdings in potenzierter Form. Kein Wunder! Oder würden Sie, wenn Sie Ihr Unternehmen in andere Hände übergeben wollen, dafür sorgen, dass „alle Welt", sprich Ihre Kunden, Mitbewerber, Lieferanten, Banken, die ganze Nachbarschaft davon weiß?
Vermutlich nicht, denn damit gefährden Sie den Wert und die Reputation Ihres Unternehmens. Diskretion ist angesagt.
Im Grunde ist es wie bei der Jagd. Ein Jäger, der auf seiner Pirsch ungeschickt und tölpelhaft vorgeht, verscheucht das Wild; das gilt auch für den Unternehmer, der sein Unternehmen verkaufen will. Wer mögliche Interessenten nicht verschrecken will, muss behutsam und diskret vorgehen.
Es wäre fatal, wenn die Suche nach einem neuen Gesellschafter Wellen schlägt und damit möglicherweise die ganze Branche in Aufruhr versetzt.
Diskretion, Diskretion, Diskretion
Die Metapher von dem „scheuen Wild" gilt auch für die Belegschaft und die Führungsmannschaft eines Unternehmens, insbesondere weil das Knowhow eines Unternehmens in aller Regel in deren Köpfen steckt. Die besten Kräfte sind überall gefragt, nicht nur beim direkten Wettbewerb. Verlassen die eigentlichen Leistungsträger das Unternehmen vorzeitig, um nicht zum Spielball eines Übernehmers zu werden, sinkt der Firmenwert mitunter rapide und es kann extrem schwierig werden, einen Käufer zu finden, der naiv genug ist, diesen Zusammenhang zu übersehen.
Manche Unternehmen sind übrigens auch deswegen schwer zu verkaufen, weil sie ungeschickt und unprofessionell vermarktet werden. Das zu verkaufende Unternehmen kann noch so attraktiv sein, wird es – von den falschen Verkäufern – wie „Sauerbier" angeboten, kommt bei den Interessenten Skepsis auf, obwohl sich am „inneren Wert" des Unternehmens überhaupt nichts geändert hat.
Auch wenn sich ein Unternehmen strategisch neu aufstellen will, gilt: Je mehr Leute davon wissen, desto weniger gut ist dies für den Erfolg der Strategie. In aller Regel sollen nur „die Richtigen" davon erfahren.